[Economics] Drives the Minimum Wage Inflation or the Average Wage - Addendum
Laut einer Umfrage vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) will eine Mehrheit der Bevölkerung eine Erhöhung des Mindestlohns, der Bundesrat hat 2024 allerdings noch dagegen gestimmt. Dabei gibt es gute Gründe, theoretische Argumente, empirische Belege und einen Artikel hier für einen höheren Mindestlohn. Anbei werden nocheinmal deutlicher die Lage beurteilt, weil der Artikel hier erheblichen Widerspruch provoziert hat.
Nach einer Umfrage vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) will eine Mehrheit der Bevölkerung eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde. Dies ist auch deswegen relevant weil es theoretische Argumente und empirische Belege für einen höheren Mindestlohn gibt. [3]
So ist ein Mindest an Lohn notwendig, da Niedriglohnempfänger nicht jenseits der Arbeitszeit in ein Land mit geringen Lebenshaltungskosten pendeln können.
Niedriglohnempfänger leben in der gleichen und nicht in einer parallelen Volkswirtschaft und müssen folglich entsprechende Kaufkraft verfügen.
Löhne sind nicht nur die größten Kosten für Unternehmen sondern gleichzeitig die größten Einnahmen der jeweils anderen Unternehmen.
Höhere Löhne für Einkommen mit hoher Ausgabequote münden folglich in höherer Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen also folglich auch Nachfrage nach Arbeit und Nachfrage nach Erwerbstätigen.
Und Löhne müssen stets um die Inflationsrate und den Produktivitätszuwachs steigen (Goldene Lohnregel), da der zusätzlich geschaffene Wert an waren und Dienstleistungen sonst nicht nachgefragt werden kann.
Diese Entwicklung muss bei allen Arbeitsplätzen, auch bei solchen ohne Produktivitätszuwachs, gelten da einzelne Arbeitsplätze sonst langfristig unbesetzt werden.
Die Absicht den Wert einzelner Arbeiten bzw. Löhne losgelöst von der Volkswirtschaft in der sie erbracht werden ermitteln zu wollen ist folglich eine intellektuelle Sackgasse.
Es gibt dagegen kein grundsätzliches Existenzrecht für Unternehmen die nicht wettbewerbsfähige also geringere Produktivität durch geringere Löhne kompensieren. Hohe Löhne sind dagegen ein Treiber für Produktivität. Da der Anreiz moderne Anlagen und Maschinen zu beschaffen geringer ist je geringer die Löhne sind.
Seit Einführung des Mindestlohns in Deutschland ist dieser von 8,5 (2015) auf 12,41 (2024) Euro per Stunde gestiegen, das ist eine Erhöhung um 46%. Der Durchschnittslohn in Deutschland ist im selben Zeitraum von 43,39 (2015) auf 57,17 (2024) Euro per Stunde gestiegen, das ist eine Erhöhung um 35%. Der Mindestlohn ist jedoch bis 2022-23 geringer gestiegen als der Durchschnittslohn. [1, ZCPIN] [1, UVNT] [1, NLHT] [2]
[1, ZCPIN] [1, UVNT] [1, NLHT] [2]
Der Konsumentenpreisindex ist seit Einführung des Euros und bis zu Einführung des Mindestlohns von 100% auf 126% (1999-2014) gestiegen, das sind 1,74% pro Jahr.
Seit Einführung des Mindestlohns und bis zum Preisschock seit der Pandemie und den Sanktionen ist der Konsumentenpreisindex auf 105% (2015-2019) gestiegen, das sind 1,06% pro Jahr.
Und dieser Preisschock fand nachweislich nicht nur in Deutschland und folglich nicht wegen des gestiegenen Mindestlohns statt.
Der gestiegene Mindestlohn war lediglich eine Reaktion auf den Preisschock.
Dem Mindestlohn ist folglich keine spürbare Erhöhung des Inflationsrate gefolgt.
Diese Dynamik ergibt durchaus Sinn. Je höher die Einkommensschichten desto geringer ist der Einfluss auf eine Erhöhung des Mindestlohns. Preiserhöhungen jenseits der nominalen Lohnsteigerungen verringern aber die Nachfrage. Anbieter haben folglich den Anreiz die Preise möglichst gering zu halten, um die Nachfrage der Einkommensschichten die von einer Erhöhung des Mindestlohns nicht profitieren zu behalten. Dieser Druck die Nachfrage auch bei einer Erhöhung des Mindestlohns zu behalten und die Konkurrenz mit anderen Anbietern, halten das Preisniveau gering auch bei einer Erhöhung des Mindestlohns. [4]
Src:[1] AMECO database
https://economy-finance.ec.europa.eu/economic-research-and-databases/economic-databases/ameco-database_en
[2] Gesetzlicher Mindestlohn in Deutschland
https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Mindestloehne/Tabellen/gesetzlicher-mindestlohn.html
[3] Breite Unterstützung für 15-Euro-Mindestlohn: Zwei Drittel der Deutschen dafür 2025-06-05
https://www.dgb.de/presse/pressemitteilungen/agenturzitat/breite-unterstuetzung-fuer-15-euro-mindestlohn-zwei-drittel-der-deutschen-dafuer/
[4] Bundestag stimmt gegen Erhöhung des Mindestlohns 2024-04-25
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw17-de-mindestlohn-999786
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