Der Fall Claas Relotius ist noch nicht ganz aufgeklärt da erscheint schon der nächste Fall.
Der österreichische Schriftsteller Robert Menasse hat Zitate erfundene und dem CDU-Politiker Walter Hallstein (17. November 1901 - 29. März 1982) untergeschoben.
Nun hat der Historikers Heinrich August Winkler die Fälschung aufgedeckt.
Menasse plädiert zusammen mit der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guerot für die Aufgabe der europäischen Nationalstaaten zugunsten eines EU-Superstaates. Bei der Auflösung der Nationalstaaten berief er sich wiederholt auf Hallstein. Hallstein war ab 1958 erster Kommissionsvorsitzender des EU-Vorläufers Europäische Wirtschaftsgemeinschaft. Laut Menasse habe Hallstein seine Antrittsrede 1958 auf dem Gelände des Vernichtungslagers Auschwitz gehalten, da man an diesem Ort sehe wohin der Nationalstaat geführt habe. Außerdem behauptete Menasse dass Hallstein die Abschaffung der europäischen Nationalstaaten gefordert habe:
Die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guerot war nach eigenen Angaben nicht über die Fälschungen informiert. Guerot hat mit Menasse und dem Theatermacher Milo Rau in einer Kunstaktion in verschiedenen europäischen Städten die Europäische Republik ausgerufen welche die europäischen Nationalstaaten ersetzen soll. Guerot plädiert schon lange für die Abschaffung der europäischen Nationalstaaten. Guerot hat eben ein Narrativ und hat dafür, zusammen mit allen anderen die Menasse geglaubt haben, auch offensichtliche Fakten ausgeblendet.
Hallstein erfand die Hallstein-Doktrin mit der die Anerkennung der DDR verhindert werden sollte. Die Hallstein-Doktrin sah vor keine diplomatischen Beziehungen mit Staaten außer der UdSSR aufzunehmen welche die DDR anerkannte. Dass mitten im Kalten Krieg dieser Beamte eine Antrittsrede auf dem Boden der Volksrepublik Polen gehalten haben könnte ist mindestens unglaubwürdig. Guerot und Andere haben ihn geglaubt, weil es in ihr Narrativ passte.
Menasse hat, im Namen dessen was er für das Richtige hält, Nachrichten gefälscht und umgedeutet. Seine Kollegen Anja Reschke und Georg Restle vom öffentlichen Rundfunk schlagen dies ebenfalls vor. Beide kritisieren das Neutralitätsgebot für Journalisten. Beide haben aufgefordert dass Journalismus werteorientiert sein soll und Haltung zeigen sollen. Restle gesteht ein dass Journalisten beim Auswählen und Aussortieren immer auch ihre eigene Einstellung einfließen lassen. Anstatt einer ausgewogener, kritischer und neutraler Berichterstattung plädiert er aber dafür dass Journalisten humanistisch sein sollen. Reschke malt direkt einen übergroßen Strohmann an die Wand. Nach ihr ist in Deutschland die Demokratie gefährdet und die politische Lage vergleichbar mit der Weimarer-Republik. Die Bedrohung stammt angeblich von Rechts. Belege liefert sie hierfür jedoch nicht. Beide wollen also das Neutralitätsgebot zu Gunsten einer vermeintlich guten Sache aufkündigen. [6] [7,S.44-45] [8] [9]
Wenn Journalisten sich aber nicht nach den Fakten sondern nach einer Haltung richten, dann schlägt sich diese auch in der Berichterstattung wieder. Es stellt sich also die Frage welche Einstellung die Journalisten haben. Nach einer Studie über die Ansichten und das Wahlverhalten von Journalisten in Deutschland wählt ein Viertel der Journalisten die Partei die Grünen. Und fast die Hälfte der Journalisten wählt demnach das Linke und Grüne Lager. Auf die konservative CDU/CSU und die wirtschaftsliberale FDP entfallen nur jeweils 9 und 7,4 Prozent. Linke und Grüne sind also überrepräsentiert während andere Parteien dramatisch unterrepräsentiert sind. [10,S.18]
Wie der Fall Relotius wirft auch der Fall Robert Menasse ein grelles Licht auf die Methoden und Arroganz mancher Journalisten. Immer mehr Journalisten berichten nicht mehr sondern unterrichten. Sie befinden sich wegen des Kampfes gegen alle politischen Strömungen von rechts im geistigen Autopilot. Wenn Behauptungen dieses Narrativ bedienen werden, dann werden kaum noch Fragen gestellt. Und wenn die Journalisten keine Konsequenzen ziehen, dann müssen es die Leser tun. Kritik an der Presse ist also nicht Wasser auf die Mühlen der Falschen. Denn wenn die Wahrheit zu sagen den vermeintlich Falschen nutzt, dann stimmt etwas mit den Richtigen nicht.
[1] Kritik - "Was kümmert mich das Wörtliche": Autor Robert Menasse erfand Zitate 2018-12-23
https://derstandard.at/2000094642262/Was-kuemmert-mich-das-Woertliche-Autor-Robert-Menasse-erfand-Zitate?ref=rss
[2] Robert Menasse: "Was kümmert mich das Wörtliche?" 2018-12-26
http://diepresse.com/home/kultur/literatur/5551772/Robert-Menasse_Was-kuemmert-mich-das-Woertliche?from=rss
[3] Menasses Co-Autorin sagt, sie wusste nichts von falschen Zitaten 2018-12-27
https://www.welt.de/politik/deutschland/article186139730/Falsche-Zitate-Co-Autorin-Ulrike-Guerot-zum-Fall-Robert-Menasse.html
[4] Falsche Zitate in Menasse-Texten: "Was fehlt, ist das Geringste: das Wortwörtliche" 2018-12-28
https://www.sueddeutsche.de/kultur/robert-menasse-hallstein-zitate-europa-1.4268215
[5] Robert Menasse hat Auschwitzer Hallstein-Rede erfunden 2019-01-02
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/themen/robert-menasse-hat-auschwitzer-hallstein-rede-erfunden-15967837.html
[6] Georg Restle 2018-07-03
https://twitter.com/georgrestle/status/1014133298245853184/photo/1
[7] print Juli/August 2018
http://print.wdr.de/2018-07_08/
[8] Anja Reschke: "Dagegen halten - Mund aufmachen" NDR 2015-08-05
https://youtu.be/i9kv-rmvGKg
[9] Haltung zeigen! - mit Anja Reschke 2018-12-27
https://www.srf.ch/play/tv/srfglobal/video/haltung-zeigen-mit-anja-reschke?id=7d4dc80c-8f00-4df6-9d9e-1de8056b0508&startTime=198.067514&station=dd0fa1ba-4ff6-4e1a-ab74-d7e49057d96f
https://www.srf.ch/sendungen/srfglobal/haltung-zeigen-mit-anja-reschke
[10] POLITIKJOURNALISTINNEN UND -JOURNALISTEN 2010-05
https://www.dfjv.de/documents/10180/178294/DFJV_Studie_Politikjournalistinnen_und_Journalisten.pdf
Menasse plädiert zusammen mit der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guerot für die Aufgabe der europäischen Nationalstaaten zugunsten eines EU-Superstaates. Bei der Auflösung der Nationalstaaten berief er sich wiederholt auf Hallstein. Hallstein war ab 1958 erster Kommissionsvorsitzender des EU-Vorläufers Europäische Wirtschaftsgemeinschaft. Laut Menasse habe Hallstein seine Antrittsrede 1958 auf dem Gelände des Vernichtungslagers Auschwitz gehalten, da man an diesem Ort sehe wohin der Nationalstaat geführt habe. Außerdem behauptete Menasse dass Hallstein die Abschaffung der europäischen Nationalstaaten gefordert habe:
Die Abschaffung der Nation ist die europäische Idee!Beides ist falsch. Damit konfrontiert räumte Menasse ein dass Hallstein dies so nicht gesagt habe. Er müsste lange Passagen zitieren um diese Positionen ableiten zu können und im Sinn sei dies korrekt. Warum er dies nicht auch genauso getan hat und statt dessen Nachrichten gefälscht hat verriet er nicht.
Die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guerot war nach eigenen Angaben nicht über die Fälschungen informiert. Guerot hat mit Menasse und dem Theatermacher Milo Rau in einer Kunstaktion in verschiedenen europäischen Städten die Europäische Republik ausgerufen welche die europäischen Nationalstaaten ersetzen soll. Guerot plädiert schon lange für die Abschaffung der europäischen Nationalstaaten. Guerot hat eben ein Narrativ und hat dafür, zusammen mit allen anderen die Menasse geglaubt haben, auch offensichtliche Fakten ausgeblendet.
Hallstein erfand die Hallstein-Doktrin mit der die Anerkennung der DDR verhindert werden sollte. Die Hallstein-Doktrin sah vor keine diplomatischen Beziehungen mit Staaten außer der UdSSR aufzunehmen welche die DDR anerkannte. Dass mitten im Kalten Krieg dieser Beamte eine Antrittsrede auf dem Boden der Volksrepublik Polen gehalten haben könnte ist mindestens unglaubwürdig. Guerot und Andere haben ihn geglaubt, weil es in ihr Narrativ passte.
Menasse hat, im Namen dessen was er für das Richtige hält, Nachrichten gefälscht und umgedeutet. Seine Kollegen Anja Reschke und Georg Restle vom öffentlichen Rundfunk schlagen dies ebenfalls vor. Beide kritisieren das Neutralitätsgebot für Journalisten. Beide haben aufgefordert dass Journalismus werteorientiert sein soll und Haltung zeigen sollen. Restle gesteht ein dass Journalisten beim Auswählen und Aussortieren immer auch ihre eigene Einstellung einfließen lassen. Anstatt einer ausgewogener, kritischer und neutraler Berichterstattung plädiert er aber dafür dass Journalisten humanistisch sein sollen. Reschke malt direkt einen übergroßen Strohmann an die Wand. Nach ihr ist in Deutschland die Demokratie gefährdet und die politische Lage vergleichbar mit der Weimarer-Republik. Die Bedrohung stammt angeblich von Rechts. Belege liefert sie hierfür jedoch nicht. Beide wollen also das Neutralitätsgebot zu Gunsten einer vermeintlich guten Sache aufkündigen. [6] [7,S.44-45] [8] [9]
Wenn Journalisten sich aber nicht nach den Fakten sondern nach einer Haltung richten, dann schlägt sich diese auch in der Berichterstattung wieder. Es stellt sich also die Frage welche Einstellung die Journalisten haben. Nach einer Studie über die Ansichten und das Wahlverhalten von Journalisten in Deutschland wählt ein Viertel der Journalisten die Partei die Grünen. Und fast die Hälfte der Journalisten wählt demnach das Linke und Grüne Lager. Auf die konservative CDU/CSU und die wirtschaftsliberale FDP entfallen nur jeweils 9 und 7,4 Prozent. Linke und Grüne sind also überrepräsentiert während andere Parteien dramatisch unterrepräsentiert sind. [10,S.18]
Wie der Fall Relotius wirft auch der Fall Robert Menasse ein grelles Licht auf die Methoden und Arroganz mancher Journalisten. Immer mehr Journalisten berichten nicht mehr sondern unterrichten. Sie befinden sich wegen des Kampfes gegen alle politischen Strömungen von rechts im geistigen Autopilot. Wenn Behauptungen dieses Narrativ bedienen werden, dann werden kaum noch Fragen gestellt. Und wenn die Journalisten keine Konsequenzen ziehen, dann müssen es die Leser tun. Kritik an der Presse ist also nicht Wasser auf die Mühlen der Falschen. Denn wenn die Wahrheit zu sagen den vermeintlich Falschen nutzt, dann stimmt etwas mit den Richtigen nicht.
[1] Kritik - "Was kümmert mich das Wörtliche": Autor Robert Menasse erfand Zitate 2018-12-23
https://derstandard.at/2000094642262/Was-kuemmert-mich-das-Woertliche-Autor-Robert-Menasse-erfand-Zitate?ref=rss
[2] Robert Menasse: "Was kümmert mich das Wörtliche?" 2018-12-26
http://diepresse.com/home/kultur/literatur/5551772/Robert-Menasse_Was-kuemmert-mich-das-Woertliche?from=rss
[3] Menasses Co-Autorin sagt, sie wusste nichts von falschen Zitaten 2018-12-27
https://www.welt.de/politik/deutschland/article186139730/Falsche-Zitate-Co-Autorin-Ulrike-Guerot-zum-Fall-Robert-Menasse.html
[4] Falsche Zitate in Menasse-Texten: "Was fehlt, ist das Geringste: das Wortwörtliche" 2018-12-28
https://www.sueddeutsche.de/kultur/robert-menasse-hallstein-zitate-europa-1.4268215
[5] Robert Menasse hat Auschwitzer Hallstein-Rede erfunden 2019-01-02
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/themen/robert-menasse-hat-auschwitzer-hallstein-rede-erfunden-15967837.html
[6] Georg Restle 2018-07-03
https://twitter.com/georgrestle/status/1014133298245853184/photo/1
[7] print Juli/August 2018
http://print.wdr.de/2018-07_08/
[8] Anja Reschke: "Dagegen halten - Mund aufmachen" NDR 2015-08-05
https://youtu.be/i9kv-rmvGKg
[9] Haltung zeigen! - mit Anja Reschke 2018-12-27
https://www.srf.ch/play/tv/srfglobal/video/haltung-zeigen-mit-anja-reschke?id=7d4dc80c-8f00-4df6-9d9e-1de8056b0508&startTime=198.067514&station=dd0fa1ba-4ff6-4e1a-ab74-d7e49057d96f
https://www.srf.ch/sendungen/srfglobal/haltung-zeigen-mit-anja-reschke
[10] POLITIKJOURNALISTINNEN UND -JOURNALISTEN 2010-05
https://www.dfjv.de/documents/10180/178294/DFJV_Studie_Politikjournalistinnen_und_Journalisten.pdf
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